HWWI-Studie: Hamburgs Autobahnen vor Verkehrsinfarkt

Wird der Großraum Hamburg schon in 5 Jahren endgültig im Verkehr ersticken ?

Vor diesem Worst Case-Szenario warnt zumindest eine aktuelle Verkehrsstudie, die vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftrag der Mittelstandsinitiative der HSH Nordbank, Unternehmer Positionen Nord, durchgeführt wurde. Die Untersuchung kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, daß die Hansestadt kurz vor einem Verkehrsinfarkt steht.

Im Rahmen dieser Studie wurden zunächst alle Verkehrsströme in der Elbmetropole ausführlich analysiert. Auf der Grundlage dieser umfangreichen Datenbasis wurde dann unter Einbeziehung vieler aktueller wirtschaftlicher, demographischer und verkehrsrelevanter Trends in der Hansestadt wie Wirtschaftswachstum und Hafenumschlag eine Verkehrsprognose für Hamburg für das Jahr 2020 erstellt.

Laut Untersuchung sieht die Verkehrsentwicklung in der Elbmetropole alles andere als rosig aus. Fazit: wenn die Verkehrsteilnehmer ihr Verhalten nicht ändern, werden alle Autobahnen in und um Hamburg in 5 Jahren tagsüber aufgrund des stark erhöhten Stauaufkommens an ihre Belastungsgrenzen stossen. Die einzige Ausnahme in Sachen Verkehrsbelastung ist die A1 Hamburg-Bremen. In dieser Prognose wurden bereits alle aktuellen und künftigen Baumaßnahmen wie z.B. der A7-Ausbau berücksichtigt.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, daß das Verkehrsnetz im Großraum Hamburg in den nächsten Jahren zwei große Herausforderungen bewältigen muss: einerseits strömen täglich 320.000 Pendler aus dem Umland nach in die Hansestadt, wobei 45 % dafür einen PKW nutzen, und 100.000 Pendler aus Hamburg in das Umland. Diese täglichen Pendlerströme sorgen in der morgendlichen und abendlichen Rush Hour für massive Verkehrsbehinderungen, die langfristig auch nicht mit ausgebauten Autobahnen bewältigt werden könnten.

Die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation in der Elbmetropole wird zudem auch noch durch den steigenden Containerumschlag im Hamburger Hafen verschärft, der in Zukunft auch einen stärkeren Gütertransport in der Hansestadt erforderlich machen wird.

Die Autoren plädieren u.a. für einen Ausbau des ÖPNV-Serviceangebots und des Schienenverkehrs sowie für die Einführung von Tempolimits auf den Autobahnen zu Hauptverkehrszeiten, um die steigende Verkehrsbelastung im Großraum Hamburg zu bewältigen.