Kritik A7 Deckel Hamburg

Das geplante Bau der A7-Deckel in Hamburg stößt bei vielen Bürgern schon seit langem auf harte Kritik und massiven Widerstand.

Eine Interessensgruppe, die sich schon sehr früh gegen das Großbauprojekt wehrte, sind Kleingärtner in den Stadtteilen Altona, Eimsbüttel und Bahrenfeld.

Die Parzellen der betroffenen Kleingärtner befinden sich auf städtischen Grundstücken, die von der Freien und Hansestadt Hamburg verpachtet werden.

Der Hamburger Senat plant, diese bislang baulich kaum genutzten Verwertungsflächen zu verkaufen und mit Wohnungen bebauen zu lassen. Mit der Umwandlung dieser Grundstücke in Wohngebiete will der Senat den Wohnraummangel in der Hansestadt bekämpfen.

Mit den Erlösen aus dem Verkauf dieser städtischen Verwertungsflächen sollen die von Hamburg zu tragenden Mehrkosten für die Überdeckelung der BAB A7 teilweise finanziert werden.

Die Hansestadt will den betroffenen Pächtern auf den zukünftigen Lärmschutzdeckeln in Stellingen, Schnelsen und Bahrenfeld ortsnahe Ausgleichsflächen für die aufzugebenden Parzellen anbieten. Diese lehnen einen Umzug ihrer Kleingärten allerdings ab.

Die Anzahl an bestehenden Parzellen soll erhalten bleiben, allerdings muß die Grundfläche auf durchschnittlich 300 Quadratmeter brutto pro Kleingarten reduziert werden.

Nach Informationen der Hansestadt stehen auf den geplanten A7-Deckeln genügend Ersatzflächen für einen Großteil der Parzellen zur Verfügung.

Parzellen, die nicht auf die Lärmschutzdeckel verlagert werden können, sollen in ortsnahen Kleingartenanlagen untergebracht werden.

Von dem geplanten Verkauf städtischer Grundstücke sind insgesamt 565 Kleingärten in Altona und Eimsbüttel betroffen. Für insgesamt 470 dieser Parzellen können Ausgleichsflächen auf den zukünftigen Lärmschutzdeckeln angeboten werden, die anderen 95 Kleingärten müssen außerhalb der A7-Deckel untergebracht werden.

Nach Einschätzung des Hamburger Senats stehen in Altona und Eimsbüttel städtische Verwertungsflächen mit einer Größe von insgesamt 35 Hektar bzw. 8,5 Hektar zur Verfügung. Der voraussichtliche Gesamterlös aus dem Verkauf dieser Grundstücke beträgt 89 Millionen Euro. Die städtischen Verwertungsflächen in Eimsbüttel, Bahrenfeld und Altona haben ein geschätztes Wohnungsbaupotenzial von mindestens 1600 Wohneinheiten.

Eine weitere Interessengruppe, die sich gegen den geplanten Bau der A7-Deckel in Hamburg wehrt, sind die direkten Anwohner jener Autobahnteilstücke in Stellingen, Schnelsen und Bahrenfeld, über denen die Lärmschutzdeckel errichtet werden sollen.

Aufgrund einer zwischenzeitlichen Bauplanänderung sollen die 3 Lärmschutztunnel nicht mehr – wie ursprünglich noch im Zusammenhang mit einer Fahrbahnabsenkung in den 3 entsprechenden A7-Abschnitten vorgesehen – ebenerdig gebaut werden, sondern werden mehr als 3 Meter aus dem Boden herausragen.

Daher hätten die Baumaßnahmen für die direkten Anwohner der BAB A7 in Stellingen, Schnelsen und Bahrenfeld eine weitere Beeinträchtigung ihrer Wohn- und Lebensqualität wie dauerhafte Sichtbehinderungen und noch stärkere Bodenerschütterungen zur Folge.