Baustellen und Staus: Spediteure erheben Transportzuschlag für Hamburg

Die Befürchtungen, daß der bevorstehende A7-Ausbau negative wirtschaftliche Folgen für die Metropolregion Hamburg haben könnte, scheinen sich schon vor dem offiziellen Beginn des Großbauprojektes zu bestätigen.

Mehr als 30 Speditionsunternehmen haben angekündigt, ab dem 14. April 2014 an je Containerzustellung einen Aufschlag zwischen 20 und 80 Euro auf ihre Transportpreise zu erheben.

Auf diese Weise wollen die Transportunternehmen die Mehrkosten an ihre Kunden weiterreichen, die ihnen bereits jetzt durch die vielen langfristigen Baustellen und Dauerstaus auf den Autobahnen rund um die Hansestadt wie der A7 und die dadurch bedingten Verspätungen und Ausfallzeiten der Lkws entstehen.

Nach Informationen der der Fachgruppe Containerverkehre der deutschen Seehäfen haben die durch die Dauerbaustellen verursachten Verkehrsbehinderungen auf den Hamburger Autobahnen schon jetzt zu einem 30-prozentigen Produktivitätsverlust der Lkws in der Hansestadt geführt. Außerdem betrage der Zeitverlust von Lkws bei Warentransporten von und nach Hamburg bereits jetzt eineinhalb Stunden.

Für diese kritische Situation seien vor allem die langfristigen Sanierungsarbeiten am Elbtunnel und an der Köhlbrandbrücke verantwortlich.

Straßengüterverkehr-Verbände befürchten angesichts der starken Verkehrsbehinderungen eine massive Existenzbedrohung vieler Transport- und Speditionsunternehmen.

Der Hamburger Senat sieht die Gefahr, daß eine Verteuerung des Gütertransportes auf der Straße in der Hansestadt letztendlich zu einer Verlagerung des Warenverkehrs per Lkw in andere deutsche Seehäfen wie z.B. Bremerhaven zur Folge haben könnte, was den Wirtschaftsstandort Hamburg schwächen würde.

Allerdings bezweifelt der Senat auch, daß der von den Speditionsunternehmen geplante Aufschlag kartellrechtlich zulässig ist.