A7 Ausbau Schleswig-Holstein: Tourismus befürchtet Umsatzeinbussen

Schleswig-Holstein befürchtet durch die geplante A7-Erweiterung in den nächsten Jahren sinkende Urlauberzahlen und Umsatzeinbussen im Tourismus.

Nach der jetzigen Planung ist der Beginn des A7-Ausbaus zwischen dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest und dem Bordesholmer Dreieck im Oktober dieses Jahres geplant.

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Jahre 2018 abgeschlossen werden.

Im diesem Zeitraum soll der 65 Kilometer lange Autobahnabschnitt von 6 auf 8 Fahrspuren verbreitert werden.

Nach Darstellung des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein sind die Hauptreiseziele im nördlichsten Bundesland für Urlauber ohnehin schon schwer genug zu erreichen. Die durch den A7-Ausbau zu erwartenden massiven Verkehrsbehinderungen würden die Anreise für Touristen nur noch zusätzlich erschweren.

Vertreter des Hotel- und Gaststättengewerbes in Schleswig-Holstein kritisieren die negative Berichterstattung über die anstehende A7-Erweiterung zwischen Hamburg und Bordesholm in den Medien und warnen vor einer Panikmache durch die im Radio und im Fernsehen verbreiteten Horrorszenarien von Dauerstaus und stundenlangen Wartezeiten.

Stattdessen fordern sie eine sachliche, objektive Thematisierung des A7-Ausbaus in den Medien und setzen auf eine umfangreiche Informationskampagne und eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit, um Touristen über die bevorstehenden Verkehrsbehinderungen und den richtigen Umgang mit dem Verkehrschaos aufzuklären.

Der schlesig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sieht Offenheit und Transparenz in der Informationspolitik und in ein gutes Baustellenmanagement als den Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung der Herkulesaufgabe A7-Ausbau.

So solle u.a. während der Bauzeit von 2014 bis 2018 ein gemeinsamer Koordinator für Schleswig-Holstein und Hamburg eingesetzt werden.

Ein Vorgeschmack auf das, was im Rahmen der A7-Erweiterung auf den Fremdenverkehr im nördlichsten Bundesland zukommen könnte, bot bereits die teilweise Sperrung der Rader Hochbrücke, die in der Zeit vom 26. Juni 2013 bis zum 8. November 2013 umfangreich saniert wurde.

In diesem Zeitraum hatte das Hotel- und Gaststättengewerbe in Schleswig-Holstein schon einmal mit finanziellen Verlusten und sinkenden Touristenzahlen zu kämpfen.

Um das zu erwartende Verkehrschaos auf der A7 zu entschärfen, soll die Frequenz der Bahnverbindungen zwischen Hamburg und Kiel sowie Hamburg und Flensburg erhöht werden. Allerdings kann die Deutsche Bahn 16 neue, doppelstöckige Züge nicht wie geplant bereits ab Dezember 2014 sondern erst ab 2016 auf diesen Strecken einsetzen.