A1 Hamburg Bremen: Stau durch Süderelbbrücke Sperrung Baustelle

Auf dieses Weihnachtsgeschenk hätten Auto- und LKW-Fahrer in Hamburg bestimmt gerne verzichtet ! Als ob die Elbmetropole zur Zeit nicht schon genug Baustellen hätte …

Seit Donnerstag, den 11. Dezember 2014 sorgt ein weiteres Nadelöhr in der Hansestadt für massive Verkehrsbehinderungen – diesmal allerdings nicht auf der A7, sondern auf der A1.

Hintergrund: an diesem Tag rammte ein Binnenschiff morgens um 5:50 Uhr bei Dunkelheit die Unterseite der Süderelbbrücke im Zuge der A1 nahe der Anschlussstelle Hamburg-Stillhorn. Der 75-jährige Kapitän hatte die Durchfahrtshöhe offensichtlich falsch eingeschätzt. Zunächst wurde der Verkehr auf der A1 durch den Unfall nicht beeinträchtigt und lief normal weiter.

Das ganze Ausmaß der Schiffskollision wurde erst einen Tag später deutlich. Am Freitag, den 12. Dezember 2014 stellten Gutachter fest, dass dabei der 4 Meter hohe Hauptträger des westlichen Brückenteils auf einer Länge von 15 Meter stark beschädigt wurde. Außerdem ergab die Schadensaufnahme, dass mehrere vertikale Versteifungen, Querträger und Schweißnähte gerissen waren.

Daraufhin führte die Polizei auf der Süderelbebrücke in Fahrtrichtung Bremen mehrere Sofortmaßnahmen durch, um die Statik des Bauwerkes und die Verkehrssicherheit der Querung auch weiterhin zu gewährleisten.

Zunächst war die Brücke noch für Fahrzeuge mit einem Höchstgewicht von 7,5 Tonnen freigegeben. Am Sonntag, den 14. Dezember 2014 erfolgte dann die Vollsperrung der gesamten westlichen Brückenseite in Fahrtrichtung Süden.

Seitdem kommt es auf der A1 zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Stillhorn und Hamburg-Harburg durch weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen der Polizei regelmäßig zu kilometerlangen Staus und zu langen Warte- und Stillstandzeiten.

Seit Sonntag, den 14. Dezember 2014 leitet die Polizei den gesamten Autobahnverkehr über den noch intakten östlichen Brückenteil um. Dafür wurden die Mittelleitplanke des Bauwerks entfernt und provisorisch zwei Ersatzfahrspuren je Fahrtrichtung eingerichtet, was hier zu einer erheblichen Fahrbahnverengung führte.

Außerdem ist die Brücke seitdem für Schwertransporte mit einem Gesamtgewicht über 44 Tonnen in Fahrtrichtung Süden komplett gesperrt.

Für Schwertransporte mit diesem Gewicht wurde in Fahrtrichtung Bremen die Umleitung U76 eingerichtet. Trucker können die Baustelle über die Strecke Anschlussstelle Hamburg-Stillhorn > Kornweide > Anschlussstelle Hamburg-Harburg > A1 umfahren.

Aber bereits am Sonntagabend wurde die Querung in Fahrtrichtung Bremen für LKW mit einem Gesamtgewicht bis 44 Tonnen wieder freigegeben.

Außerdem ist die Auffahrt zur A1 in Fahrtrichtung Süden an der Anschlussstelle Hamburg-Stillhorn komplett gesperrt.

Am Montag, den 15. Dezember 2014 kam dann die Hiobsbotschaft aus der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI). Die starken Beschädigungen an dem westlichen Brückenteil erfordern weitere statische Untersuchungen der Konstruktion und eine umfangreiche Sanierung des Bauwerks, die voraussichtlich mehrere Wochen oder sogar Monate dauern könnten. Der stark beschädigte westliche Hauptträger muss eventuell komplett ausgetauscht werden.

Da die A1 eine der Hauptverkehrsadern der Hansestadt ist, werden die aufwendigen Reparaturarbeiten wohl auch noch länger für eine angespannte Verkehrslage in und um Hamburg sorgen. Auto- und LKW-Fahrer können also nicht noch vor Weihnachten mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten und mit der vollständigen Freigabe des Bauwerks rechnen.

Die Polizei rät vor allem Berufspendlern dazu, das eigene Auto stehenzulassen und auf die öffentlichen Nahverkehrsmittel des ÖPNV auszuweichen.

Am Montag, den 15. Dezember 2014 staute sich die Blechlawine während der morgendlichen Berufsverkehrs zwischen der Süderelbbrücke und dem Autobahnkreuz Maschen in Fahrtrichtung Norden auf einer Länge von insgesamt 15 Kilometern. Auch auf den Ausweichrouten wie der Wilhelmsburger Reichsstraße, der Kornweide und der Georg-Wilhelm-Straße kam es zu einem Verkehrschaos.