A7 Ausbau Hamburg Schleswig-Holstein: Spediteure befürchten Millionenverluste

Transport-, Logistik- und Speditionsunternehmen befürchten angesichts des geplanten A7-Ausbaus in Hamburg und in Schleswig-Holstein finanzielle Verluste in Millionenhöhe.

Schon jetzt können viele Spediteure aufgrund der Baustellen, Umleitungen, Dauerstaus, Sperrungen und Fahrgeschwindigkeitsbegrenzungen auf der A7 in Hamburg und in Schleswig-Holstein ihre Lieferfristen nicht mehr einhalten und ihre Lieferverpflichtungen nicht mehr erfüllen.

Damit ist für viele Speditions- und Transportunternehmen eine genaue Terminplanung mittlerweile fast unmöglich geworden.

Für diese kritische Situation sind vor allem die langfristigen Sanierungsarbeiten am Elbtunnel und an der Köhlbrandbrücke verantwortlich.

Das Umfahren dieser Dauerbaustellen und lange Wartezeiten in den Staus sorgen schon vor dem Beginn der A7-Erweiterung oftmals für Umwege und längere Fahrzeiten im Straßengüterverkehr und somit für regelmäßige Verspätungen bei der Containerzustellung, weshalb viele Unternehmen der Transport- und Logistikbranche schon seit langem mit erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und mit Umsatzeinbußen zu kämpfen haben.

Nach Informationen der Fachgruppe Containerverkehre der deutschen Seehäfen beträgt der Zeitverlust von Lkws bei Warentransporten von und nach Hamburg bereits jetzt eineinhalb Stunden.

Außerdem hätten die durch die Dauerbaustellen verursachten Verkehrsbehinderungen auf den Hamburger Autobahnen schon jetzt zu einem 30-prozentigen Produktivitätsverlust der Lkws in der Hansestadt geführt.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Transport- und Logistikunternehmen hatte sich bereits durch die umfangreichen Bauarbeiten an der Rader Hochbrücke in Schleswig-Holstein und durch ihre Sperrung für LKWs über 7,5 Tonnen in der Zeit vom 26. Juni 2013 bis zum 8. November 2013 dramatisch verschlechtert und blieb auch lange Zeit danach immer noch sehr angespannt. Erst am Freitag, den 17. Januar 2014 wurde das Bauwerk wieder vollständig für den Schwerlastverkehr freigegeben. Alleine während der viermonatigen Sperrung entstanden Speditionsfirmen finanzielle Verluste in Höhe von 42 Millionen Euro.

Die Sanierung der Rader Hochbrücke und die dadurch bedingten Verkehrsbehinderungen auf der A7 sind vielen Spediteuren immer noch in guter Erinnerung und sind nach Meinung viele Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche nur ein Vorgeschmack dessen, was im Rahmen des A7-Ausbaus auf LKW-Fahrer noch alles zukommen wird.

Die finanzielle Situation vieler Transport- und Logistikunternehmen ist durch die massiven Verkehrsbehinderungen auf der A7 inzwischen schon so existenzbedrohlich geworden, daß schon mehr als 30 Speditionsfirmen angekündigt haben, ab dem 14. April 2014 an je Containerzustellung einen Aufschlag auf ihre Transportpreise zu erheben.

Auf diese Weise wollen die Unternehmen die Mehrkosten wieder ausgleichen, die ihnen bereits jetzt durch die vielen langfristigen Baustellen und Dauerstaus auf den Autobahnen rund um die Hansestadt und die dadurch verursachten Ausfallzeiten und Verspätungen der Lkws entstehen.

Die ohnehin schon stark angespannte Verkehrssituation für Spediteure wird während der geplanten A7-Erweiterung im Großraum Hamburg außerdem auch noch durch den Ausweichverkehr über das Stadtgebiet verschärft werden, der kilometerlange innerstädtische Staus verursachen wird.

Das im Rahmen des A7-Ausbaus zu erwartende Verkehrschaos wird ebenfalls auch noch dadurch verstärkt werden, daß die A20 mitsamt Elbquerung als mögliche Ausweichroute bis heute immer noch nicht fertiggestellt ist.