A7 Ausbau Hamburg SH: Speditionen Handwerker lehnen Aufträge ab

Könnte der A7-Ausbau in Hamburg und Schleswig-Holstein für Transportunternehmen und Handwerksbetriebe in Norddeutschland langfristig existenzbedrohend werden ?

Ein Blick auf die massiven Verkehrsbehinderungen auf der A7 in Hamburg und Schleswig-Holstein lässt erahnen, daß diese Befürchtung nicht ganz unbegründet ist.

Schon jetzt müssen sich Speditionen und Handwerksfirmen aufgrund der vielen Baustellen vor und hinter dem Elbtunnel auf erhebliche Verzögerungen bei der Fahrt durch und nach Hamburg einstellen – und das, obwohl die A7-Erweiterung in der Hansestadt gerade erst in diesem Jahr begonnen hat und im nördlichsten Bundesland voraussichtlich erst im Frühjahr 2015 starten wird.

Die immer längeren Staus und Warte- und Stillstandzeiten auf der A7 haben zur Folge, daß viele Transport- und Speditionsunternehmen und Handwerksbetriebe immer schneller und flexibler auf die sich täglich verändernde Verkehrssituation reagieren müssen.

Sie müssen ihre Fahrpläne immer häufiger ändern und anpassen, um ihre Kunden- und Liefertermine zeitlich überhaupt noch einhalten zu können.

Viele Spediteure und Handwerker müssen immer früher losfahren, um den morgendlichen, kilometerlangen Berufspendler-Stau noch rechtzeitig umgehen und um ihre Geschäfts- und Liefertermine noch pünktlich wahrnehmen zu können.

Allerdings wird dies mit der Zeit immer schwieriger, da auch viele andere Auto- und LKW-Fahrer genau dieselbe Idee haben und die A7 frühmorgens immer stärker verstopfen.

Dies wiederum hat zur Folge, daß viele Speditionen und Handwerksfirmen ihre Mitarbeiter inzwischen immer öfter auch für die Wartezeit im Stau bezahlen müssen und dadurch die effektive Arbeitszeit immer stärker sinkt.

Allerdings können die Unternehmen ihren Kunden die Überstunden nicht in Rechnung stellen, da diese kein Verständnis für diese Preiszuschläge haben.

Die angespannte Verkehrslage auf der A7 in der Elbmetropole wird außerdem auch noch durch das schlechte Baustellenmanagment und durch das Fehlen von geeigneten Ausweichrouten verschärft.

Auch die A23, die Köhlbrandbrücke und die Hauptverkehrs- und Bundesstraßen entlang der A7 in der Hansestadt sind durch den stark erhöhten Ausweichverkehr schon jetzt regelmäßig verstopft und kommen daher als mögliche Ausweichstrecken nicht in Frage.

Claudia Mohr, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Westholstein, bestätigt, daß das Verkehrschaos schon jetzt erste negative wirtschaftliche folgen für Spediteure und Handwerker in Norddeutschland hat.

Aufgrund der immer massiveren Verkehrsbehinderungen müssen inzwischen die ersten Firmen einige Aufträge ablehnen und der Konkurrenz überlassen.

Bedingt durch die immer längeren Staus und Wartezeiten sei das Arbeitsziel für viele Unternehmen und Betriebe einfach nicht mehr in einer vertretbaren Zeit erreichbar.