WM-Verkehr sorgt für Staus auf A7 und Straßen in Hamburg

Auto- und LKW-Fahrer aufgepasst ! Neben dem A7-Ausbau und unzähligen Baustellen sorgt zur Zeit noch ein weiterer Staufaktor für massive Verkehrsbehinderungen in der Metropolregion Hamburg.

Die Rede ist vom WM-Verkehr, der momentan vor allem im abendlichen Berufsverkehr lange Staus und Wartezeiten auf den Autobahnen und den Straßen der Hansestadt verursacht und der die Geduld und die Nerven von Auto- und LKW-Fahrern zusätzlich strapaziert.

An Spieltagen der deutschen Nationalelf kann man in Hamburg immer wieder dasselbe Schauspiel beobachten: tausende Arbeitnehmer verlassen spätestens zwei Stunden vor dem Anpfiff fluchtartig das Büro und hetzen in freudiger Erwartung zu ihren Autos, weil sie das Spiel live miterleben und es noch rechtzeitig zum Anstoß nach Hause oder zum Fanfest auf dem Heiligengeistfeld schaffen wollen.

In diesem Zeitraum kommt es vor allem auf den Hauptverkehrsstraßen rund um die Alster und um St. Pauli und auf der A7 regelmäßig zu einem Verkehrschaos, das man besser weiträumig umfahren sollte.

Kein Wunder also, daß viele Fußballfans in der Blechlawine steckenbleiben und den Spielbeginn oder sogar die ganze erste Halbzeit dann frustriert im Stau erleben müssen.

Der durch die kollektive WM-Euphorie bedingte Verkehrskollaps ist sogar wissenschaftlich belegt.

Der Verkehrs-Informationsdienst INRIX untersuchte die Verkehrsdichte in mehreren deutschen Großstädten wie Köln, Berlin, München, Düsseldorf und Hamburg am ersten Spieltag von Jogis Jungs während der WM 2014 (Montag, der 16. Juni 2014) und an einem normalen Montag im Juni.

Die Studie zeigte, daß das Verkehrsaufkommen am ersten Spieltag ab 16:00 Uhr nachmittags in allen Städten kontinuierlich anstieg und zwischen 17:00 Uhr nachmittags und 18:00 Uhr abends den Höchstpunkt erreichte.

In Köln wurde an diesem Tag eine 57 % höhere und in Hamburg sogar eine 67 % höhere Fahrzeugdichte als an einem normalen Werktag gemessen.

Außerdem ergab die Untersuchung, daß das Verkehrsaufkommen in Berlin, Köln und München pünktlich zum Anpfiff wieder sank und bis zum Ende des Spiels geringer war als an regulären Werktagen.

Demgegenüber war die Fahrzeugdichte in Hamburg und Düsseldorf während der ersten Halbzeit noch immer höher als an normalen Werktagen und nahm erst zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich ab.

Die Studie lieferte auch aufschlussreiche Erkenntnisse über das Verkehrsverhalten und die Fahrgewohnheiten der Fußballfans nach dem Spiel.

So feierten in Düsseldorf, Hamburg und Köln weitaus mehr Fans nach dem Spielende den Sieg der deutschen Nationalmannschaft mit Autokorsos auf den Straßen als in Berlin und München.