Park and Ride-Plätze in Hamburg kostenpflichtig ab Juli 2014

Schlechte Nachrichten für Berufspendler in Hamburg und Schleswig-Holstein: seit Montag, den 28. Juli 2014 sind 10 der insgesamt 40 öffentlichen Park and Ride-Standorte in der Hansestadt kostenpflichtig.

Diese Regelung gilt zunächst nur für die städtischen P+R-Anlagen Nettelnburg, Neugraben, Bergedorf, Harburg, Meiendorfer Weg, Neuwiedenthal, Veddel, Volksdorf, Rahlstedt und Steinfurther Allee.

Hier müssen Autofahrer für die Nutzung der Stellplätze in Zukunft 2 Euro für ein Tagesticket, 20 Euro für eine Monatskarte oder 200 Euro für ein Jahresticket bezahlen.

Die Einhaltung der Gebührenpflicht wird von HVV-Mitarbeitern kontrolliert. Parksündern wird im wiederholten Falle eine Vertragsstrafe von 30 Euro angedroht.

Der Geschäftsführer der städtischen P+R-Betriebsgesellschaft mbH, Heino Vahldieck, begründet die Einführung von Park and Ride-Gebühren mit der Finanzierung der P+R-Standorte in Hamburg. Alle Einnahmen aus den Gebühren würden vollständig in des Ausbau, den Unterhalt und die Modernisierung dieser Anlagen investiert. Dadurch könne den Nutzern hier mehr Qualität, Sauberkeit und Sicherheit geboten werden.

Bis Ende 2017 sollen auch die restlichen der insgesamt 9300 Park and Ride-Stellplätze in der Hansestadt modernisiert, qualitativ verbessert und kostenpflichtig werden. Die nächste Umstellung ist für die P+R-Standorte Elbgaustraße, Berne, Langenhorn-Markt und Bahrenfeld geplant.

Bislang sei der Betrieb dieser Anlagen ein Verlustgeschäft und müsse von der Stadt jährlich mit 500.000 Euro subventioniert werden. Vahrendiek erwartet durch die Gebühren eine Einnahmesteigerung aus der Bewirtschaftung dieser Standorte von bis zu 700.000 Euro im Jahre 2015.

Durch die flächendeckende Einführung von P+R-Gebühren in der Elbmetropole erhofft sich der Hamburger Senat jährliche Einnahmen bis zu 1,5 Millionen Euro.

Die Ankündigung der SPD zu Beginn dieses Jahres, in Zukunft Gebühren für die bislang kostenfreie Nutzung der öffentlichen Park and Ride-Anlagen in der Hansestadt zu erheben, war schon damals von der politischen Opposition in der Hamburger Bürgerschaft heftig kritisiert worden und hatte schon damals für Irritationen, Unmut und Unsicherheit bei Pendlern in Hamburg und Schleswig-Holstein gesorgt.

Kommunal- und Landespolitiker, Unternehmensverbände, Wirtschaftsvertreter und Verbraucherschützer in Norddeutschland fordern angesichts des A7-Ausbau zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck schon seit langem eine Erweiterung des ÖPNV-Angebotes und einen Ausbau der öffentlichen Park-and-Ride-Parkplätze in Norddeutschland, um eine stärkere Nutzung von öffentlichen Nahverkehrsmitteln attraktiver zu machen.

Dadurch sollen gerade für Berufspendler in beiden Bundesländern Anreize geschaffen werden, das eigene Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn umzusteigen.

Die Politik und die Wirtschaft erhoffen sich von dieser Maßnahme eine Reduzierung des stark erhöhten Verkehrsaufkommens und eine Entschärfung der angespannten Verkehrslage auf der A7 in Norddeutschland.