LBV-SH Studie Neubau Rader Hochbrücke Nord-Ostsee-Kanal

Neue Entwicklung zum Thema Rader Hochbrücke. Nach längerem Stillstand ist wieder Bewegung in die Planung für einen Neubau gekommen.

Bisher gehen die Vorstellungen des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein hinsichtlich eines Ersatzbauwerkes stark auseinander.

Der schleswig-holsteinischen Verkehrsminister Reinhard Meyer fordert den Bau eines kombinierten Straßen- und Schienentunnels unter dem Nord-Ostsee-Kanal.

Meyer argumentiert für diesen Vorschlag mit der Tatsache, daß die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke nur noch eine Lebensdauer von 30 Jahren hat.

Demgegenüber bevorzugt der Bund eine Straßenbrücke.

Der Bund veweist darauf, daß die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke momentan für eine Restnutzungsdauer von 40 Jahren ertüchtigt wird und nach späteren Instandsetzungsarbeiten sogar noch für mindestens 50 Jahre weiter genutzt werden könne.

Der hohen Baukosten, die sich nach Schätzungen auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag belaufen, seien ein weiteres Argument gegen einen Straßen- und Bahntunnel. Daher sei eine Autobahnbrücke eine kostengünstigere Variante.

Zur Zeit führt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) eine Studie durch, die die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Vorstellungen des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes hinsichtlich eines Ersatzbauwerkes überprüft.

Die Untersuchung soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein.

Der Direktor des LBV-SH, Torsten Conradt, informierte am Mittwoch, den 23. Juli 2014 vor dem Regionalentwicklungsausschuss des Kreises Rendsburg-Eckernförde über den aktuellen Stand und den Fortschritt der Planungen und präsentierte Zwischenergebnisse dieser Studie.

Conradt betonte ausdrücklich, daß bislang noch keine endgültige Entscheidung für oder gegen eine der beiden Varianten eines Neubaus gefallen sei und daß die Studie auch weiterhin alle verschiedenen Konzepte dafür berücksichtigt.

Außerdem stellte Conradt eine Straßenbrücke als Variante eines Ersatzbauwerkes vor.

Nach diesem Vorschlag könnte in den Jahren von 2023 bis 2027 direkt neben der alten Rader Hochbrücke die erste Richtungsfahrbahn gebaut werden.

Anschließend würde der gesamte Autobahnverkehr schrittweise auf die neue Richtungsfahrbahn verlagert und darauf zunächst in beide Richtungen fließen.

Daraufhin würde die alte Rader Hochbrücke abgerissen und an deren Stelle in den Jahren von 2027 bis 2031 die zweite Richtungsfahrbahn gebaut.