Neuer Anlauf im Kampf gegen das Verkehrschaos auf der A7 in Hamburg. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) will hier mit einer neuen verkehrspolitischen Maßnahme das Fahrzeugaufkommen reduzieren und den Verkehrsfluss erhöhen. Dadurch erhofft sie sich, die täglichen Staus auf der A7 in der Hansestadt besser in den Griff zu bekommen.
Schon seit dem Start der bauvorbereitenden Arbeiten für den Vollausbau im letzten Jahr sind hier die kilometerlangen Dauerstaus und langen Stillstand- und Wartezeiten auf der A7 in Richtung Norden für Auto- und LKW-Fahrer Normalzustand und strapazieren die Nerven und die Geduld von Reisenden und Berufspendlern jeden Tag bis aufs Äußerste – vor allem im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, im Ferienverkehr und am Wochenende.
Hauptursache für die angespannte Verkehrslage ist neben dem Neubau der Langenfelder Brücke in Stellingen die Baustelle am Autobahndreieck Hamburg-Nordwest.
Im Baustellenbereich wird die A7 auf zwei Fahrbahnen verengt, wodurch vor allem die rechte Fahrspur zur Staufalle geworden ist. Da man hier nur die rechte Fahrbahn für die Abfahrt an den Anschlussstellen Schnelsen und Schnelsen-Nord nutzen kann, muss diese Fahrspur sowohl den Autobahnverkehr in Richtung Norden als auch den Abfahrtverkehr in Richtung Schnelsen bewältigen. Die Überlastung der rechten Fahrbahn verursacht täglich einen kilometerlangen Rückstau bis zu den Anschlussstellen Stellingen und Volkspark.
Der A7-Koordinator Gerhard Fuchs will nun mit einem deutschlandweit einmaligen Modellversuch am Autobahnkreuz Hamburg-Nordwest für freie Fahrt auf der rechten Fahrspur sorgen. Ab Freitag, den 29. Mai 2015 soll im Baustellenbereich für die Dauer von 8 Tagen probeweise das Überholverbot für LKW aufgehoben werden, das hier bislang in der Zeit von 6:00 Uhr morgens bis 20:00 Uhr abends gilt.
Während der Testphase dürfen LKW-Fahrer hier somit ganztägig auch den linken Fahrstreifen nutzen, wovon sich die BWVI eine deutliche Reduzierung des Rückstaus auf der rechten Fahrbahn verspricht.
Der gesamte Modellversuch wird von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum statistisch erfasst, die die Fahrzeugdichte und den Verkehrsfluss im Baustellenbereich vor und nach der Aufhebung des LKW-Fahrverbotes messen.
Sollte hier während der achttägigen Testphase tatsächlich eine Entlastung der angespannten Verkehrssituation feststellbar sein, könnte diese verkehrspolitische Maßnahme zeitlich bis zur Beendigung der Baustelle im September 2015 verlängert werden.