A7 Ausbau: Grüne kritisieren schlechte Planung des Hamburger Senats

Die grüne Opposition kritisiert, daß der SPD-geführte Hamburger Senat viele dringend erforderliche Maßnahmen gegen ein Verkehrschaos auf der A7 in seinen Planungen zum A7-Ausbau bislang entweder vollkommen ignoriert oder aber nicht ausreichend berücksichtigt hat.

Für politischen Zündstoff sorgt zur Zeit das sogenannte Verkehrsleit- und Informationskonzept, das erst am Dienstag, den 10. Juni 2014 im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft öffentlich wurde.

Dieses Gutachten beschäftigt sich mit den Auswirkungen der A7-Erweiterung auf die Verkehrslage in der Hansestadt und untersucht Möglichkeiten zur Stauvermeidung auf der A7.

Es wurde schon Mitte 2013 in Auftrag gegeben wurde und lag dem Hamburger Senat in einem ersten Entwurf bereits Ende des letzten Jahres vor.

Das Gutachten prognostiziert auf der A7 während der umfangreichen Bauarbeiten u.a. eine Verfünffachung der staubedingten Wartezeit in Richtung Norden und eine Verdreifachung der staubedingten Wartezeit in Richtung Süden.

Außerdem enthält es ein ganzes Maßnahmenpaket gegen ein Verkehrschaos auf der A7.

So wird u.a. eine stärkere Nutzung von Ausweichrouten und ein Umstieg auf andere Verkehrsmittel empfohlen, wodurch das Fahrzeugaufkommen auf der A7 erheblich reduziert werden könne. Auf diese Weise könnten täglich bis zu 20.000 Fahrten verlagert werden, alleine 5000 davon auf die Transportmittel des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Weitere Möglichkeiten, die von den Gutachtern genannt werden, sind eine Erweiterung und eine stärkere Nutzung von öffentlichen Park and Ride-Plätzen, ein Ausbau der Radverkehrsinfrastuktur und Takterhöhungen auf den ÖPNV-Buslinien.

Allerdings weist der Hamburger Senat diese Empfehlungen entsprechend ihrer aktuellen Relevanz unterschiedliche Prioritäten zu und hat bislang nur einzelne Maßnahmen durchgeführt. Andere würden momentan noch geprüft.

Bezüglich der Erweiterung des öffentlichen Park and Ride-Angebotes befände man sich zur Zeit immer noch in Verhandlungen mit Grundstückseigentümern und Firmen zwecks der Anmietung von nicht vollständig ausgelasteten Parkplatzflächen.

Andere Empfehlungen wie die Takterhöhungen auf den ÖPNV-Buslinien oder der Ausbau der Radverkehrsinfrastuktur würden überhaupt nicht berücksichtigt.

Dieses Verhalten des Hamburger Senates ist für Till Steffens, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, angesichts der schon jetzt angespannten Verkehrslage auf der A7 und der Dringlichkeit dieser Maßnahmen vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar.

Er warf dem Senat vor, das Gutachten viel zu spät in Auftrag gegeben und einzelne Maßnahmen viel zu spät umgesetzt zu haben – zumal schon am Montag, den 16. Juni 2014 der offizielle Startschuss für den Neubau der Langenfelder Brücke fiel.