A7 Ausbau SH: Ausbau AKN S21 Hamburg nach Kaltenkirchen

Gute Nachrichten für Berufspendler in Hamburg und Schleswig-Holstein !

Beide Bundeländer arbeiten daran, ein lange geplantes und dringend benötigtes Schienenpersonennahverkehrsprojekt in Norddeutschland in die Realität umzusetzen: die Elektrifizierung und der Ausbau der AKN-Verbindung A1 zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen zu einer S-Bahn-Linie.

Die AKN Eisenbahn AG mit Sitz in Kaltenkirchen wurde bereits im Jahre 1883 gegründet. Heute sind die Bundesländer Hamburg mit 50 Prozent und Schleswig-Holstein mit 49,89 Prozent Hauptanteilseigner der Aktiengesellschaft.

Am 8. September 1884 eröffnete das Unternehmen seine Stammstrecke A1 von Hamburg-Altona nach Kaltenkirchen. Im Jahre 1898 wurde diese Bahnlinie bis nach Bad Bramstedt und im Jahre 1916 bis nach Neumünster verlängert. Heute betreibt das Unternehmen seine 64,5 Kilometer lange Stammstrecke zwischen Hamburg-Eidelstedt und Neumünster.

Diese Bahnlinie ist eine wichtige ÖPNV-Anbindung Schleswig-Holsteins und der nördlichen Randgebiete Hamburgs an die Elbmetropole und eine wichtige Lebensader für die wirtschaftliche Expansion und Erschließung dieser Region.

Sie ermöglicht eine schnelle Erreichbarkeit der Hamburger Innenstadt und wird täglich von vielen Pendlern genutzt.

Im Rahmen eines umfangreichen Modernisierungsprogramms haben Schleswig-Holstein, Hamburg und der Bund seit dem Jahre 1996 insgesamt 200 Millionen Euro in den zweigleisigen Ausbau dieser AKN-Linie und in die Anschaffung von moderneren Triebwagen und größeren Waggons investiert, um die Pünktlichkeit, die Kapazitäten und den Komfort der Züge auf dieser Strecke zu erhöhen.

So wurden u.a. 14 neue dieselelektrische Triebwagen für 60 Millionen Euro gekauft, die ab dem Jahre 2015 dieser Bahnlinie eingesetzt werden.

Allerdings erlaubt diese AKN-Verbindung Berufspendlern bis heute keine direkte, umsteigefreie Durchfahrt bis zum Hamburger Hauptbahnhof.

Fahrgäste müssen immer noch in Hamburg-Eidelstedt in die S-Bahn-Linie S21 umsteigen, was die Anfahrt erheblich verlängert.

Außerdem verfügen die Züge der AKN über keine Toiletten, Klimaanlagen und barrierefreien Einstiegsmöglichkeiten, bieten nicht genügend Platz für das ständig steigende Fahrgastaufkommen und sind aufgrund des Dieselantriebs nicht sehr umweltfreundlich. Darüber hinaus ist das AKN-Streckennetz nur für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern ausgelegt.

Die schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer hofft, durch die Verlängerung der S21 von Hamburg-Eidelstedt bis nach Kaltenkirchen eine durchgehende, umsteigefreie S-Bahn-Verbindung in die Hamburger City im 20 Minuten-Takt herstellen zu können. Diese könnte z.B. die Fahrzeit vom Hamburger Hauptbahnhof nach Quickborn auf 37 Minuten und nach Kaltenkirchen auf 54 Minuten verkürzen. Ein weiterer Ausbau der S-Bahn-Linie S21 über Kaltenkirchen hinaus bis nach Bad Bramstedt und Neumünster ist allerdings nicht geplant.

Dieses ÖPNV-Projekt wird gemeinsam von der CDU, der SPD, der FDP und dem SSW in Schleswig-Holstein unterstützt.

Die Entwurf- und Genehmigungsplanung und das Planfeststellungsverfahren für das Großbauprojekt sollen Ende 2017 abgeschlossen sein. Nach Informationen der schleswig-holsteinischen Landesregierung könnte schon im Jahre 2018 mit den Bauarbeiten begonnen und die neue S-Bahn-Linie schon im Jahre 2020 in Betrieb genommen werden.

Die Kosten für das ÖPNV-Projekt belaufen sich auf insgesamt 100 Millionen Euro. Diese würden von Schleswig-Holstein, Hamburg und dem Bund getragen, wobei der Bund maximal 60 Prozent davon übernehmen würde. Allerdings werden weitere Kostensteigerungen zur Zeit nicht ausgeschlossen.

Ein weiteres wichtiges Argument für dieses Schienenpersonennahverkehrsprojekt ist der A7-Ausbau zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck.

Eine direkte, umsteigefreie S-Bahn-Verbindung zwischen Kaltenkirchen und der Hamburger Innenstadt würde das Serviceangebot des ÖPNV wesentlich erweitern und gerade für Berufspendler in der Elbmetropole noch attraktiver machen.

Dies würde vor allem für Pendler weitere Anreize schaffen, das eigene Auto stehenzulassen und auf die Bahnen des HVV auszuweichen, was bis zum Jahre 2024 wiederum für eine Reduzierung des Fahrzeugaufkommens und für eine Entschärfung der angespannten Verkehrslage auf der A7 sorgen könnte.