A7 Ausbau: ADAC warnt vor Verkehrskollaps in Hamburg durch Ausweichverkehr

Der ADAC befürchtet, daß es in den nächsten Jahren aufgrund des durch den A7-Ausbau bedingten stark erhöhten Ausweichverkehrs durch Hamburg auch auf den innerstädtischen Straßen der Hansestadt zu einem Verkehrskollaps kommen könnte.

Schon jetzt sei die Verkehrslage auf vielen Hauptverkehrsstraßen der Elbmetropole sehr angespannt. Hier komme es z.B. in der Innenstadt, auf St. Pauli, auf der Kieler Straße und auf der Stresemannstraße regelmäßig zu kilometerlangen Dauerstaus und langen Stillstand- und Wartezeiten.

Dies sei vor allem zu den Hauptverkehrszeiten wie dem morgendlichen Berufsverkehr und der abendlichen Rush Hour, zum Ferienbeginn und -ende und bei der Anfahrt zu Großveranstaltungen und Open Air-Events wie dem Hafengeburtstag und dem Schlagermove der Fall.

Diese massiven Verkehrsbehinderungen würden zur Zeit außerdem noch durch den maroden baulichen Zustand vieler Hamburger Straßen und durch die vielen Bauarbeiten verstärkt, die momentan im Rahmen von Großbauprojekten in der Hansestadt gleichzeitig durchgeführt werden.

Dazu gehörten u.a. das Busbeschleunigungsprogramm und Baustellen wie der Umbau des Eidelstedter Platzes, der Grindelallee und des Gänsemarktes.

Das während der A7-Erweiterung zu erwartende stark ansteigende Verkehrsaufkommen in der Elbmetropole könnte angesichts der hier schon jetzt kritischen Verkehrssituation in den kommenden Jahren zu einem vollständigen Zusammenbruch des innerstädtischen Verkehrs in der Hansestadt führen.

Der ADAC fordert vom Hamburger Senat und vom Bund, die Hamburger Straßen, die A1 und die A21 schnellstmöglich und zeitnah wieder in einen verkehrstüchtigen Zustand zu versetzen, um die Infrastruktur für den zu erwartenden Ausweichverkehr bereitstellen zu können.

Außerdem müsse die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation für eine bessere, autofahrerfreundlichere Baustellenplanung und –koordination sorgen.

Die Hamburger Senat argumentiert, er habe schon vor einigen Jahren ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Grundinstandsetzung des Hamburger Straßenverkehrsnetzes auf den Weg gebracht.

Das Straßenertüchtigungsprogramm, das zur Zeit in der Elbmetropole umgesetzt wird, sei das teuerste seit mehreren Jahrzehnten.

Verkehrssenator Frank Horch erklärte, daß der Hamburger Senat alleine 2014 74 Millionen Euro in die Instandsetzung und in die Erhaltung der 23 sanierungsbedürftigsten Straßen der Hansestadt investiere.

Dieses Maßnahmenpaket umfasse auch umfangreiche, langfristige Sanierungen von vielen neuralgischen Verkehrsknotenpunkten in der Elbmetropole wie z.B. die Baustelle Kieler Straße/Sportplatzring, welche ausschließlich zur Ertüchtigung des Hamburger Straßenverkehrsnetzes für den zu erwartenden Ausweichverkehr dienen.

Momentan bestehe für 30 Prozent des urbanen Straßenverkehrsnetzes großer Handlungsbedarf.

Nach der jetzigen Planung sollen bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode im Februar 2015 240 Kilometer des innerstädtischen Hauptstraßen- und 160 Kilometer des innerstädtischen Bezirksstraßennetzes, d.h. insgesamt 400 Kilometer des Hamburger Straßenverkehrsnetzes, saniert sein.