A7 Rader Hochbrücke: Blitzer Kontrollen für LKW-Fahrer

Was nützen die besten Verkehrsregeln, wenn sich kaum jemand daran hält ?

Diese Frage muss man sich zur Zeit angesichts des LKW-Verkehrs auf der Rader Hochbrücke stellen.

Hintergrund: am Montag, den 15. September 2014 wurden weitere Nutzungseinschränkungen des Bauwerkes für den Schwerlastverkehr eingeführt. Seitdem gilt hier für LKWs mit einem Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen auch ein Mindestabstand von 25 Metern im Stau, ein Überholverbot und ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern.

Bereits im November 2013 trat hier die Sperrung beider Standstreifen für LKWs und ein komplettes Fahrverbot für LKWs mit einem Gesamtgewicht über 84 Tonnen in Kraft.

Für das Befahren der Autobahnbrücke mit LKWs mit einem Gesamtgewicht über 44 Tonnen ist ebenfalls schon seit November 2013 eine spezielle Genehmigung erforderlich.

Sinn und Zweck dieser Nutzungseinschränkungen für den Schwerlastverkehr ist es, die Statik und die Sicherheit der Rader Hochbrücke noch bis zum Ende ihrer voraussichtlichen Restnutzungsdauer zu gewährleisten.

Einem aktuellen statischen Gutachten zufolge beträgt die restliche Lebensdauer des Bauwerkes aufgrund seines schlechten baulichen Zustands nur noch 12 Jahre.

Allerdings scheinen sich bislang nur wenige Spediteure dafür zu interessieren. Berichten von Pendlern zufolge kommt es auf der Brücke durch LKW-Fahrer regelmäßig zu Verstößen gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung und den Mindestabstand.

Aufgrund der nach wie vor sehr hohen Verkehrsbelastung des Bauwerkes durch den Schwerlastverkehr befürchten Politiker, Unternehmen und Wirtschaftsverbände in der Region Rendsburg, dass die Rader Hochbrücke schon vor Ablauf ihrer voraussichtlichen Restnutzungsdauer von 12 Jahren – und damit noch vor der Fertigstellung des geplanten Ersatzbauwerkes, das den massiven Autobahnverkehr aufnehmen könnte – ihren Geist aufgibt.

Das würde einen totalen Verkehrskollaps auf diesem A7-Teilabschnitt zur Folge haben – ein Worst Case-Szenario, an das hier im Moment noch keiner denken will.

Die politische Kontroverse um die Art des geplanten Ersatzbauwerkes ist noch lange nicht beendet. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) favorisiert nach wie vor einen kombinierten Straßen- und Schienentunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal, wohingegen der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) dieses verkehrspolitische Konzept aufgrund der hohen Baukosten ablehnt und auch weiterhin an seiner Idee einer neuen Autobahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal festhält.

Daher fordert der Landrat des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Dr. Rolf-Oliver Schwemer (parteilos), vom Land Schleswig-Holstein, mit stärkeren, effektiveren Verkehrskontrollen für die Einhaltung dieser Verkehrsregeln zu sorgen.

Er regt den Einsatz von festen, stationären Radaranlagen wie z.B. Blitzersäulen an, die hier zusätzlich zu den bereits sporadisch verwendeten mobilen Radarfallen eine regelmäßige, bessere Verkehrsüberwachung garantieren sollen.

Bei den bislang 3 Geschwindigkeitskontrollen, die hier seit Einführung des Tempolimits am 15. September 2014 durchgeführt wurden, verstießen zwischen 14 Prozente und 22 Prozent der LKW-Fahrer gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung, teilte der Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) der Polizei in Neumünster mit.