A7 Ausbau SH: A23 Stau- und Baustellen-Management

Neues zum A7-Ausbau in Schleswig-Holstein.

Am Mittwoch, den 15. Oktober 2015 erläuterte der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) auf einer dreistündigen Informationsveranstaltung im Hotel Cap Polonio in Pinneberg die Stau-Prävention und das Baustellen-Management im Rahmen des Großbauprojektes.

Dies war schon die vierte Informationsveranstaltung der schleswig-holsteinischen Landesregierung zu diesem Thema seit dem Frühjahr 2014.

Unter den 120 geladenen Gästen waren regionale und überregionale Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung aus dem nördlichsten Bundesland wie der Tornescher Bürgermeister Roland Krügel (CDU) und die Rellinger Bürgermeisterin Anja Radtke (parteilos).

Themen der Veranstaltung waren u.a. das Baustellen-Management in Norderstedt, Neumünster und Flensburg.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen allerdings die möglichen Verkehrsbehinderungen, die während des A7-Ausbaus auf die Unternehmen, Bürger und Berufspendler im Kreis Pinneberg durch den Rückstau auf der A23 zwischen der Anschlussstelle Pinneberg-Nord und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest zukommen werden, sowie die geplanten verkehrspolitischen Konzepte der Landesregierung gegen dieses Verkehrschaos.

Der 10 Kilometer lange Autobahnabschnitt ist mit 83.000 Fahrzeugen pro Tag bereits jetzt hoffnungslos überlastet und kann das ständig steigende Verkehrsaufkommen schon heute kaum mehr bewältigen. Als Zubringer zur A7 entwickelt sich dieses A23-Teilstück inzwischen vor allem während des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs aufgrund von kilometerlangen Rückstaus regelmäßig zu einem Nadelöhr.

Daher überprüft die schleswig-holsteinische Landesregierung schon jetzt mögliche Maßnahmen zur Entschärfung der angespannten Verkehrssituation und zur Erhöhung des Verkehrsflusses auf diesem Autobahnabschnitt in den kommenden Jahren.

Dazu gehören u.a. neue Ampelschaltzeiten. Diese könnten morgens den Verkehrszufluss auf die A23 begrenzen und abends den Verkehrsabfluss von der Autobahn beschleunigen und so die Fahrzeugdichte auf der A23 zu bestimmten Tageszeiten regulieren.

Eine weitere Strategie, die derzeit im Gespräch ist, ist die Freigabe des Standstreifens in diesem Autobahnteilstück.

Meyer betonte, daß eine zeitweilige Erweiterung der A23 von 4 auf insgesamt 6 Fahrspuren allerdings frühestens im Jahre 2016 durchgeführt werden könne.

Außerdem erfordere dieses Konzept erhebliche Baumaßnahmen und sei daher ohne zusätzliches Geld vom Bund nicht finanzierbar.

Die Wirtschaftsförderin der Stadt Quickborn, Maren Rusch, wies darauf hin, daß diese Praxis bereits seit mehreren Jahren auf der A7 erfolgreich in der abendlichen Rush-Hour zwischen der Anschlussstelle Quickborn und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest angewandt wird.

Ein andere Maßnahme, die momentan geprüft wird, ist eine Ausweitung des Bahnverkehrs in Norddeutschland.

Durch diese Erweiterung des ÖPNV-Serviceangebotes sollen vor allem Berufspendler dazu bewegt werden, das eigene Auto stehenzulassen und für die Anfahrt zum Arbeitsplatz stärker die Züge der Deutschen Bahn zu nutzen.

So soll die Frequenz der Bahnverbindung zwischen Kiel und Flensburg über Elmshorn nach Hamburg ab Dezember 2014 nahezu verdoppelt werden. Außerdem ist auch eine Verdichtung der AKN-Verkehrs auf der Stammstrecke A1 zwischen Kaltenkirchen, Quickborn, Hasloh, Bönningstedt und Eidelstedt geplant.

Einen weiteren Beitrag zur Stau-Vermeidung soll in Zukunft auch eine Handy-App leisten, die im Internet zum kostenlosen Download angeboten werden soll und mit der sich Smartphone-Nutzer zeitnah u.a. über mögliche Verkehrsbehinderungen auf der A7 in Hamburg und Schleswig-Holstein wie Baustellen, Staus und Sperrungen und über die voraussichtliche aktuelle Fahrzeit zu bestimmten Fahrtzielen informieren können.

Diese App befindet sich derzeit noch in der Entwicklung, soll aber bis Ende 2014 zum Herunterladen im Internet bereit gestellt werden.