Ersatz A7 Rader Hochbrücke sechsspuriger Ausbau

Frischer Wind in Sachen Rader Hochbrücke.

Die politische Debatte um die Erneuerung der A7-Brücke bei Rendsburg kommt auch weiterhin nicht zur Ruhe und ist kürzlich durch neue Vorschläge und Ideen wieder angefacht worden.

Nach wie vor haben Schleswig-Holstein und der Bund sehr unterschiedliche Vorstellungen bezüglich eines Ersatzbauwerkes.

Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) bevorzugt als Lösung auch weiterhin den Bau eines kombinierten Straßen- und Schienentunnels unter dem Nord-Ostsee-Kanal.

Er untermauerte seine Forderung mit einer vom Land Schleswig-Holstein in Auftrag gegebenen Studie über die Rader Hochbrücke. Diese belegt die technische Machbarkeit des von ihm favorisierten Verkehrsprojektes. Die Studie beziffert die Baukosten für das Großbauprojekt auf 2 Millarden Euro.

Diese Summe stellt – im Gegensatz zu den Baukosten von „nur“ 1 Millarde Euro für einen reinen Straßentunnel – eine enorme Kostensteigerung dar, die auf die Notwendigkeit von sehr langen Anfahrrampen für die Abschlussgleise auf beiden Seiten des Tunnels zurückzuführen ist.

Diese sind für den Schienenverkehr im Tunnel erforderlich, da Züge – anders als der Straßenverkehr – nicht so starke Neigungen vertragen.

Trotz der von der Studie prognostizierten technischen Umsetzbarkeit von Meyers Lösung hält der Bund allerdings nach wie vor an seinen eigenen Konzepten fest und erteilt einem kombinierten Straßen- und Schienentunnel auch weiterhin eine klare Absage.

Für Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) stehen bei dieser Überlegungen vor allem der Kosten- und der Zeitfaktor im Vordergrund.

Er argumentiert, daß sich Meyers Vorschlag nicht in der voraussichtlichen Restnutzungszeit der Brücke, d.h. innerhalb der nächsten 12 Jahren, umsetzen lässt.

Dobrindt plädiert auch weiterhin für eine realistischere, zeit- und kostengünstigere Alternative und bevorzugt aufgrund des hohen Zeit- und Finanzierungsdrucks nach wie vor einen vollständigen Neubau der Rader Hochbrücke.

Für den Bund hat es außerdem oberste Priorität, während der Bauarbeiten einen Verkehrskollaps im nördlichsten Bundesland zu verhindern. Daher soll es während der Errichtung des Ersatzbauwerks möglichst nicht zu Staus, Sperrungen und anderen Verkehrsbehinderungen kommen.

Die Verkehrslage im Raum Rendsburg sei aufgrund des gerade erst begonnen A7-Ausbaus in Schleswig-Holstein ohnehin schon angespannt genug.

Außerdem müsse die Leistungskapazität des Ersatzbauwerks schon jetzt an die in den nächsten Jahren zu erwartende steigende Fahrzeugdichte angepasst werden, um das Verkehrsaufkommen auch weiterhin erfolgreich bewältigen zu können und um in Zukunft nicht zum Nadelöhr zu werden.

Daher wird von der schleswig-holsteinischen CDU – nach dem Vorbild der Fahrbahnerweiterung während des A7-Ausbaus im nördlichsten Bundesland – jetzt auch eine Erweiterung der Rader Hochbrücke von bisher 4 auf insgesamt 6 Spuren angeregt.

Meyer und Dobrindt haben vereinbart, die Lösung eines sechsspurigen Ausbaus der Rader Hochbrücke im Rahmen eine weitere Studie überprüfen zu lassen.