A7 Deckel HH: 3 Feuerwachen in Schnelsen, Stellingen, Bahrenfeld

Frischer Wind in Sachen A7-Deckel und Feuerschutz. Offenbar kommt jetzt wieder Wind in die politische Debatte um dieses Thema. Ein wichtiger, bislang jedoch noch ungeklärter Streitpunkt bei diesem Großbauprojekt ist die Frage nach der richtigen Brandsicherheitstechnik für die 3 geplanten Lärmschutztunnel in Schnelsen, Stellingen und Bahrenfeld. Bisher ist vor allem immer wieder die Installation von automatischen Sprinkleranlagen in allen drei Tunneln als eine mögliche Lösung diskutiert worden.

Dieser Sicherheitsmaßnahme wird von der Feuerwehr Hamburg allerdings als vollkommen unzureichend und nicht mehr zeitgemäß kritisiert und abgelehnt, da automatische Löschanlagen nicht den heutigen strengen Brandschutzanforderungen in Tunneln genügen.

Als Beispiel für aktuelle Brandschutzanforderungen nennt die Feuerwehr Hamburg die hohen Sicherheits- und Rettungsstandards der beiden schon existierenden Feuer- und Rettungswachen am nördlichen und südlichen Ende des Elbtunnels.

Dazu gehört u.a. auch die Zeitvorgabe von unter 5 Minuten für zeitnahe Feuerwehreinsätze an Brand- und Unfallorten im Elbtunnel, um im Notfall vor Ort jederzeit eine rechtzeitige und möglichst effektive Brandbekämpfung und Hilfeleistung gewährleisten zu können.

Der Landesvorsitzende des Berufsverbands der Feuerwehr, Daniel Dahlke, weist darauf hin, dass es automatische Sprenkleranlagen in den 3 Lärmschutztunneln in Schnelsen, Stellingen und Bahrenfeld der Feuerwehr bei weitem nicht erlauben, diese Zeitvorgabe bei Bränden oder Unfällen in den 3 Tunnelröhren einzuhalten, und ebensowenig alle möglichen Notfallszenarien in den Tunneln abdecken.

Nach Ansicht vieler Kritiker können die modernen, strengen Brandschutzanforderungen für die 3 zukünftigen Lärmschutztunnel nur durch die Einrichtung von 3 zusätzlichen Rettungs- und Feuerwachen an der A7 in Hamburg hinreichend erfüllt werden

Im Rahmen dieses alternativen Vorschlages sind schon seit längerem ein Neu- und Ausbau der bestehenden Rettungs- und Feuerwache am nördlichen Ende des Elbtunnels sowie der Bau von zwei neuen Rettungs- und Feuerwachen an den beiden Anschlussstellen Volkspark und Schnelsen als konkrete Maßnahmen im Gespräch. Dies würde der Hamburger Feuerwehr das zeitnahe Erreichen von Brand- und Unfallorten in allen 3 Lärmschutztunneln sowohl von Norden als auch von Süden ermöglichen.

Die beiden Rettungs- und Feuerwachen und die hohen Brandschutz- und Sicherheitsstandards des Elbtunnels werden schon seit längerem als ein mögliches Vorbild für die Brandschutzanlagen der 3 geplanten A7-Deckel diskutiert.

Für diese sicherheitstechnische Investition müsste die Hansestadt allerdings tief in die Tasche greifen: Experten zufolge belaufen sich alleine die Baukosten für die 3 neuen Feuerwachen auf 25 Millionen Euro. Die Kosten für das notwendige Personal und die erforderliche Technik werden auf jährlich 5 Millionen Euro geschätzt, wobei mindestens 100 zusätzliche Feuerwehrleute eingestellt werden müssten.

Von der Errichtung einer neuen Rettungs- und Feuerwache an der Anschlussstelle Schnelsen würden zudem auch die Stadtteile Schnelsen, Niendorf und Eidelstedt profitieren. Für Brände und Unfälle in diesen Stadtteilen ist derzeit noch die Feuerwache am Basselweg in Stellingen zuständig. Aufgrund des langen Anfahrtsweges über die von Staus und Baustellen betroffene A7 in Richtung Norden kann die Feuerwehr ihre eigene Zeitvorgabe von 8 Minuten für das Erreichen des Brand- oder Unfallortes bislang allerdings kaum einhalten.

In der nächsten Sitzung der Hamburger Bürgerschaft wollen die SPD- und die Grünen-Fraktion einen Antrag an den Hamburger Senat einreichen, den Bau der 3 neuen Rettungs- und Feuerwachen an der A7 zu prüfen.