Ausbau Überdeckelung A7 Hamburg

Der Ausbau und die Überdeckelung der A7 in Hamburg ist eines der größten, anspruchsvollsten und teuersten Straßenbauvorhaben der Nachkriegszeit in Europa.

Die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) wurde vom BMVI (Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur) mit der Koordination und der Durchführung des Großbauprojektes beauftragt.

Ein stark gestiegenes Verkehrsaufkommen seit den 1960er und 1970er Jahren

Anlass für die umfangreichen Baumaßnahmen ist das stark gestiegene Verkehrsaufkommen auf der A7 im Großraum Hamburg.

Die in den 1960er Jahren und in den 1970er Jahre gebaute Autobahn kann die hohe Verkehrsdichte inzwischen nicht mehr bewältigen.

Nadelöhr A7: bis zu 152.000 Fahrzeuge pro Tag

Heutzutage wird der Streckenabschnitt zwischen dem Elbtunnel und der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein pro Tag im Durchschnitt von bis zu 152.000 Fahrzeugen befahren.

Damit ist die A7 im Hamburger Stadtgebiet eines der meistbefahrenen Autobahnteilstücke und einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Deutschland.

Mit dieser Verkehrsdichte und mit einer Unfallquote, die 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt, ist dieser Autobahnabschnitt schon jetzt vollkommen überlastet und ein Nadelöhr.

Verkehrsexperten erwarten, daß das Verkehrsaufkommen hier im nächsten Jahrzehnt täglich auf bis zu 165.000 Fahrzeuge ansteigen wird. Dann droht hier der absolute Verkehrskollaps.

Fahrbahnerweiterung von 2014 bis 2023 für mehr Verkehrsfluss

Um auf der A7 zwischen dem Autobahndreieck Hamburg-Süd und dem Bordesholmer Dreieck mehr Fahrspurkapazitäten schaffen, den Verkehrsfluss erhöhen und die steigende Verkehrsdichte besser bewältigen zu können, soll dieser Streckenabschnitt um zwei zusätzliche Fahrstreifen erweitert werden.

Im Rahmen dieses Großbauprojektes ist ein Ausbau der A7 von 6 auf 8 Fahrbahnen zwischen der Anschlussstelle Bahrenfeld und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest und von 4 auf 6 Fahrstreifen zwischen dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest und der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein geplant.

Nach der jetzigen Planung wird für die Bauarbeiten ein Zeitraum von mindestens 10 Jahren veranschlagt.

Von 2014 an bis voraussichtlich 2023 werden dafür auf diesem Autobahnteilstück auf einer Länge von elf Kilometern verschiedene Baustellen eingerichtet.

Schutz der Anwohner vor steigender Verkehrs- und Lärmbelastung

Der A7-Ausbau und die damit verbundene zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung in den nächsten Jahren erfordern außerdem die Umsetzung einer Reihe von Schallschutzmaßnahmen, um die gesetzlichen Lärmschutzauflagen einhalten und um die Anwohner in Zukunft besser vor dem zunehmenden Verkehrslärm schützen zu können.

Diese Maßnahmen umfassen u.a. die Sanierung der A7 an mehreren Stellen mit Flüsterasphalt sowie die Errichtung von Lärmschutzwänden und Galeriebauwerken.

Außerdem ist der Bau von 3 Lärmschutztunneln auf Höhe von Bahrenfeld, Stellingen und Schnelsen vorgesehen. Dabei soll der Autobahnabschnitt auf einer Länge von insgesamt 3,5 Kilometern teilweise überdeckelt werden.

Die A7-Deckel in Bahrenfeld, Stellingen und Schnelsen

Der A7-Deckel in Schnelsen soll in den Jahren von 2014 bis 2018 errichtet werden. Er wird mit einer Länge von insgesamt 550 Metern das kürzeste Bauwerk sein und von der Heidlohstraße im Süden bis zur Anschlussstelle Schnelsen im Norden verlaufen.

Die Fertigstellung der ersten Tunnelröhre ist für Ende 2016 geplant. In diesem Jahr wird die Anschlussstelle Schnelsen für die Dauer von 18 Monaten gesperrt. Während der Bauarbeiten sind auch 2 Vollsperrungen der A7 vorgesehen.

Der A7-Deckel in Stellungen soll in den Jahren von 2015 bis 2019 gebaut werden. Er wird mit einer Länge von insgesamt 980 Metern der zweitlängste Lärmschutztunnel sein und sich von der Anschlussstelle Stellingen im Süden bis zur Güterumgehungsbahn im Norden erstrecken.

Der A7-Deckel in Bahrenfeld soll in den Jahren von 2019 bis 2023 errichtet werden. Er
wird mit einer Länge von insgesamt 2030 Metern das längste Bauwerk sein und von der S-Bahn-Brücke Othmarschen im Norden bis 500 Meter vor dem Elbtunnel im Süden verlaufen.

Die Baukosten für die 3 Lärmschutztunnel werden von der Deges momentan auf 775 Millionen Euro beziffert.

Verengte Fahrbahnen, Tempolimit, Baustellen, Vollsperrungen, Dauerstaus

Die Fahrbahnerweiterung und die Überdeckelung werden bei fließendem Verkehr durchgeführt. Während der Bauarbeiten sollen auch weiterhin 6 Fahrspuren freigehalten werden, die allerdings verengt und auch zeitweise einzeln gesperrt werden sollen.

Um das Unfallrisiko zu senken, werden die Fahrstreifen in den Baustellen breiter gestaltet als üblich. Außerdem wird das Tempo auf 60 Stundenkilometer reduziert.

In Autobahnabschnitten mit angrenzenden Wohngebieten soll aus Lärmschutzgründen nur werktags zwischen 6:00 Uhr morgens und 22:00 Uhr nachts gebaut werden. Vollsperrungen der A7 sind auch geplant, werden aber auf die Wochenenden beschränkt.

Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen auf den Dächern der Lärmschutztunnel u.a. Freizeit-, Grün-, Sport- und Parkanlagen, Kleingärten sowie Fuß- und Fahrradwege entstehen.